Das Handwerk

Der Vergolder-Fassmaler

Seit frühester Zeit wurde Gold zur Herstellung von Schmuck, Prunkgegenständen und besonderen Kunstwerken verwendet.

Mit Gold wurden Objekte, die einen besonderen ideellen oder spirituellen Wert hatten, aufgewertet. Seine leichte Verformbarkeit bis hin zum hauchdünn geschlagenen Goldplättchen, wurde schon im alten Ägypten, 2500 v. Chr. dazu benutzt, Kunstwerke aus Holz oder Stein teilweise oder ganz zu "vergolden".

Auch in der antiken römischen Literatur wird die Technik des Vergoldens überliefert, so dass man den "Vergolder" wohl als einen der ältesten eigenständigen, heute noch existierenden Handwerksberufe bezeichnen kann.

Das Handwerk des Vergolders war stets eng mit dem des Bildhauers, Malers oder Baumeister verknüpft. Deren Werke aus Holz, Gips oder Stein wurden vielfach erst durch die Kunst des Vergolders zur Kostbarkeit und für würdig befunden, Schlösser, Kirchen und Altäre zu schmücken.

Kunst und Technik der Vergoldung erreichten ihre Vollendung im 15. Jahrhundert. Die Technik des Vergoldens hat sich seitdem nicht mehr wesentlich verändert.

Neben dem Vergolden ist auch heute noch das farbige Fassen (= Bemalen, Einfassen oder Ausstaffieren) von Skulpturen und anderen, meist geschnitzten Gegenständen ein wesentliches Arbeitsfeld des Vergolder - Fassmalers bzw. des "Staffierers" oder Staffiermalers.

Die Fassmalerei beinhaltet neben der farblichen Gestaltung von Figuren und Möbeln, auch die Erzeugung bestimmter Materialimitationen wie Marmor, Holz und Porzellan (Polierweißfassung). In der heutigen Zeit arbeitet der Vergolder oft eng zusammen mit Künstlern, Architekten und Designern, er entwirft und führt Oberflächengestaltungen auf verschieden Untergründen mit allen Arten von Blattmetallen aus.